Kalenderwoche 45/2025
Wir sehen uns wieder am Meer
Von Trude Teige
Der Roman Wir sehen uns wieder am Meer von Trude Teige spielt auf zwei Zeitebenen. Die erste Ebene führt uns ins Jahr 1944. Norwegen ist damals von deutschen Soldaten besetzt. Viele Menschen leiden unter Hunger, Angst und Gewalt. In dieser schwierigen Zeit begegnen sich drei junge Frauen: Birgit, Nadia und Tekla.
Die Freundschaft der drei Frauen wird auf eine harte Probe gestellt. Der Krieg verändert alles. Menschen verschwinden, andere müssen fliehen oder schweigen, um zu überleben. Nach dem Ende des Krieges trägt jede Frau schwere Erinnerungen mit sich. Einige Geheimnisse bleiben viele Jahre lang verborgen.
Die zweite Zeitebene spielt in der Gegenwart. Juni Bjerke, die Enkelin von Tekla, lebt ein ruhiges Leben, bis sie eines Tages einen Anruf bekommt. Eine Frau behauptet, etwas über ihre Grossmutter zu wissen. Juni beginnt, Nachforschungen anzustellen. Dabei entdeckt sie Briefe, Fotos und Dokumente, die ihr zeigen, dass Tekla, Birgit und Nadia durch eine besondere Freundschaft verbunden waren. Juni erkennt, dass ihre Familie ein dunkles Kapitel in der Vergangenheit hat, von dem niemand gesprochen hat.
Das Meer, das im Titel genannt wird, spielt eine wichtige Rolle im Buch. Es steht für Sehnsucht, Erinnerung und Hoffnung. Für die drei Frauen war das Meer ein Ort, an dem sie träumten und an den sie sich zurückwünschten. Am Ende verbindet das Meer Vergangenheit und Gegenwart – es wird zu einem Symbol für Versöhnung und Neubeginn.
Trude Teige erzählt diese Geschichte mit viel Gefühl und Respekt vor den Menschen, die im Krieg gelitten haben. Das Buch zeigt, wie stark Frauen sein können, selbst wenn die Welt um sie herum zerbricht. Es erinnert daran, dass Freundschaft und Mitgefühl auch in dunklen Zeiten Hoffnung schenken können.
Denise Meier
am 04. November 2025










