Jahresberichte

Lesen Sie, was in den vergangen Jahren für Aktivitäten stattfanden, wann es personelle Veränderungen gab, welche Hürden gemeistert oder auch wann neue Computer angeschafft wurden….

Ein Blick zurück…

2023

«Es ist keine schlechte Sache ein einfaches Leben zu feiern»   (J.R.R. Tolkien)

50 Jahre jung   –   Happy Birthday Bibliothek Balgach

Das Jubiläumsjahr begann mit einem Briefmarken-Malwettbewerb zum Thema 50 Jahre Bibliothek. Die Jurorinnen Silvia Troxler, Tiziana Blank, Stephanie Weder und Eveline Egli hatten die Qual der Wahl, aus 70 tollen Entwürfen in 3 Alterskategorien die Gewinner auszuwählen. Die ausgewählten Briefmarken wurden während des Jubiläumsjahres für die Korrespondenz der Bibliothek verwendet. Natürlich gab es auch ein Geschenk für die Gewinner und Gewinnerinnen und einen «Turnbeutel» mit dem jeweiligen Namen für alle Teilnehmer:innen.

 Mitte Februar ging es dann mit einem Handlettering-Kurs weiter. Rahel Bamert führte die interessierten Teilnehmerinnen an einem Abend in die Kunst des schönen Schreibens ein. Im März kamen leider nur 7 Kinder zum alljährlichen Spielnachmittag. Aber eine Woche später gab es schon den ersten Höhepunkt mit dem BiblioWeekend. Zu diesem durften wir am Freitagabend Christina Ragettli begrüssen. Die sympathische Bündnerin erzählte den über 70 begeisterten Zuhörer:innen von ihrer Wanderung auf der Via Alpina von Triest nach Monaco.

Im Mai zeigten wir Bibliothekarinnen interessierten Kundinnen und Kunden, wie man einen Leseknochen näht. Spannend war, dass mehr Primar- und Sekundarschüler als Erwachsene von diesem Angebot Gebrauch machten. Zu unserer grossen Freude nahmen sogar zwei Jungs an dieser Veranstaltung teil und nähten gekonnt an einer der zwei zur Verfügung stehenden Nähmaschinen.

Am 10. Juni fand mit dem Tag der offenen Tür der Höhepunkt des Bibliotheksjahres statt. Bei strahlendem Sonnenschein feierten rund 100 Personen mit uns das 50-jährige Bestehen der Bibliothek. Die Gemeindepräsidentin Frau Silvia Troxler betonte in ihrer Ansprache, dass es nicht nur «nice» sei, eine Bibliothek im Dorf zu haben, sondern ein «must have». Die Musikgesellschaft Balgach gab ein einstündiges Platzkonzert und in der Bibliothek konnten Gross und Klein ihr Glück am Glücksrad versuchen oder bei einer Wurst, einem Glas Wein oder selbstgebackenem Kuchen mit anderen Besuchern ins Gespräch kommen. Es war schön, dass einige ehemalige Kolleginnen unserer Einladung gefolgt sind und mit uns die Bibliothek feierten, die sie aufgebaut hatten. Patrizia Wehinger schminkte kunstvoll Kinder und es gab einen großen Bücherflohmarkt.

Ein weiteres Highlight war der Wine and Crime-Anlass mit Michael Schraner Ende September. Die szenische Lesung wurde von Andreas Stössel begleitet, der während den Lesepausen thematisch passende Weine ausschenkte und mit dem Publikum ein olfaktorisches Wein-Quiz veranstaltete.

Wie gewohnt fanden Anfang Mai und Ende Oktober die beiden Bücherkaffees statt, bei denen wir Bibliothekarinnen und einige Kundinnen neu eingekaufte Bücher bei Kaffee und Gipfeli vorstellen.

An der Schweizer Erzählnacht durften wir Patrizia und Stefanie Fehr vom Duo «fehrstimmt» in unserer Bibliothek begrüssen. Während einer Stunde musizierten die beiden Schwestern auf Gitarre und Geige und sangen ein breites Spektrum von Liedern. Es wurden alte Melodien, lustige Kinderlieder und bekannte Texte gesungen, die zum Mitsingen einluden. Der schöne Abend ging wieder einmal viel zu schnell zu Ende, nicht aber ohne noch eine Weile bei einem kleinen Apero und einem Glas Wein zusammen zu sein. Dies zeigt, dass eine Bibliothek ein sozialer Treffpunkt sein kann. Auch während der öffentlichen Ausleihzeiten können sich interessierte Personen ohne Kundenkonto in der Bibliothek aufhalten, um sich zu treffen oder einen Kaffee zu trinken!

Während den Ausleihzeiten konnten Kinder in der ersten Adventswoche aus ausgemusterten CDs Weihnachtsschmuck basteln. Liebevoll wurden diese CDs zu Kerzenuntersetzern oder Christbaumanhängern verziert. Einige Kinder waren so begeistert von der Atmosphäre der weihnachtlich geschmückten Bibliothek und der Idee des Recyclings, dass sie das Angebot die ganze Woche über nutzten.

Der letzte Anlass war die Prämierung der Bibliotheks-Fahne. Die Klasse von Pascal Frei entwarf verschiedene «Musterfahnen» und eine davon wird in Zukunft besser auf die Bibliothek vor dem Kirchgemeindehaus hinweisen. Die ausgewählte Fahne wurde kurz vor Weihnachten im Beisein der Klasse enthüllt und die Gewinnerin hat mit ihrem Entwurf einen Zustupf für die Klassenkasse gewonnen.

Zusätzlich zu den Jubiläumsveranstaltungen wurden 10 Buchstart-Veranstaltungen für Mütter mit Kleinkindern und 11-mal der meistens ausgebuchte Anlass der „Läsemuus-Gschichteziit“ für Kinder angeboten. Das Werkheim Wyden besuchte uns monatlich mit einer kleinen Gruppe von buchbegeisterten Bewohnern für eine Stunde ausserhalb der regulären Öffnungszeiten. So konnten sie die Bibliothek ungestört und mit unserer vollen Aufmerksamkeit geniessen. Zu den regelmässig stattfindenden Klassenbesuche zum Ausleihen von Medien wurde zusätzlich von sechs Lehrern das Angebot einer Klassenführung angenommen.

Die Ausleihzahlen waren auch im Jahr 2023 erfreulich. So wurden 21’651 physische Medien sowie 3’377 e-Medien der Dibiost ausgeliehen. Der Medienbestand beläuft sich auf 13’342 physische Exemplare zuzüglich über 190’000 e-Medien der DibiOst. Es wurden insgesamt 770 Abonnements verschiedener Kategorien gelöst oder erneuert.

Das Jubiläumsjahr ist eine Gelegenheit, all jenen zu danken, die die Bibliothek Balgach über all die Jahre hinweg unterstützt haben. Sei es als engagierte Bibliothekarin, verantwortungsbewusste Trägerschaften wie Gemeinde, Ortsgemeinde, Primarschule und OMR, grosszügige Sponsoren und Gönner, als Raumpflegerin oder engagierte Leserinnen und Leser. Ohne diese Unterstützung ist das Betreiben einer Bibliothek gar nicht möglich. Der Blick in die Zukunft verheisst aber weiteres Wachstum und die Festigung der Bibliothek als unverzichtbare Institution für Bildung und Kultur in Balgach.

Bettina Bartl, Bibliotheksleiterin

2022

«Das Einzige, was Sie unbedingt wissen müssen, ist der Standort einer Bibliothek.»  Zitat @ Albert Einstein

Das erste Highlight des vergangenen Bibliotheksjahrs war zweifellos das im März stattgefundene erste gesamtschweizerische «BiblioWeekend». Der Bibliotheksverband BiblioSuisse hat alle Bibliotheken der Schweiz aufgerufen an diesem Anlass teilzunehmen. Ziel des nun jährlich wiederkehrenden Anlasses ist, die Bibliotheken auch ausserhalb der regulären Zeiten sichtbar zu machen und in diesen Zeiten Anlässe oder sonst etwas Spezielles anzubieten. Das diesjährige Wochenende stand unter dem Motto «Nach den Sternen greifen».  Am Freitagabend durften wir Abdulla Dur zu einer Autorenlesung aus seinem Buch «Der Pacha aus Urnäsch» bei uns begrüssen. Am Samstag bekamen die Bibliotheks-Besucher eine süsse Überraschung in Form von einem selbstgebackenen «Sternenguetzli» und am Sonntag unterhielt die Piratin Lilly Nebelmeer alias Claudia Rohrhirs die begeisterten Kinder mit einer Geschichte, während sich die Eltern bei Zopf und Kaffee im Foyer des Kirchgemeindehauses (KGH) unterhalten konnten. Speziell erwähnen möchte ich die von meinen Kolleginnen liebevoll mit selbstgemachten Sternengirlanden dekorierte Bibliothek gemäss dem Motto «Nach den Sternen greifen».

Ebenfalls neu seit diesem Jahr findet für Kinder ab 1. Kindergarten bis 2./3. Klasse ein «Läsemuus-Gschichteziit» Anlass statt. Wie beim beliebten Buchstart für Kinder von 1 – 4 Jahren wird auch hier eine Geschichte erzählt und diese in diverse aktive Handlungen der Kinder eingebettet. Es wird gesungen, bewegt, geraten, getanzt usw. Der Anlass ist bei den Kindern sehr beliebt und nach den ersten sieben Anlässen müssen wir wegen Platzmangel bereits eine Teilnehmer-Obergrenze von 30 Kindern in Betracht ziehen.

Der Spielnachmittag für Kinder fand dieses Jahr versuchsweise an einem Mittwochnachmittag und – nach covidbedingter Auslagerung in den Saal – wieder direkt in der Bibliothek statt. Mit 27 Kindern war der Anlass erneut ein grosser Erfolg.

Im Jahr 2022 ging für uns und viele Kunden auch ein grosser Wunsch in Erfüllung. Dank der evangelischen Kirchgemeinde, die uns die Hälfte an eine Bücher-Rückgabebox spendete, konnten wir diese im April vor dem Eingang zum KGH aufstellen lassen. Die Kunden können Medien so auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten zurückgeben, was für viele Kunden sehr angenehm und erleichternd ist.

Für die Buchvorstellungen bei den beiden Bücherkaffees vom Frühjahr und Herbst durfte das Bibliotheksteam wieder auf die Unterstützung von Ursina Schiesser und Hande Sezen zählen. Insgesamt wurden von rund 163 über das Jahr neu eingekauften Belletristik-Bücher für Erwachsene deren 56 während den beiden gemütlichen Kaffeerunden vorgestellt.

Das Schluss-Highlight des Bibliotheksjahrs war der Vortrag des ehemaligen Paters Benno – jetzt bürgerlicher Beno Kehl. Im Rahmen der Schweizer Erzählnacht berichtete er auf humorvolle Weise von seinem Leben als Franziskanermönch, Strassenarbeiter, Entwicklungshelfer und von seinem Rücktritt aus dem kirchlichen Leben sowie seinem jetzigen Leben als Ehemann und Familienvater. Seine Erzählungen hinterliessen den 39 Besuchern tiefe Eindrücke über welche beim anschliessenden Apero noch lange diskutiert wurde.

Jetzt bleibt mir nur noch, mich bei meinen Kolleginnen Nicole Kast, Daniela Lavelanet und Denise Meier ganz herzlich für ihr geleistetes Engagement zu bedanken. Ohne sie und ihre Flexibilität wäre es schwierig die immer höheren Anforderungen, die an eine Bibliothek gestellt werden, zu erfüllen.

Ein ebenfalls grosser Dank geht an unsere Trägerschaften. Dies sind namentlich die Gemeinde Balgach, die Schulgemeinde Balgach, die Ortsgemeinde Balgach, die OMR Heerbrugg und die ev. Kirchgemeinde Balgach. Dank ihnen und unseren grosszügigen Zeitschriften-Sponsoren aus dem Balgacher Gewerbe können wir eine den Kunden ein vielfältiges Bibliotheksangebot bieten, das einem zeitgemässen Standard entspricht.

Zu guter Letzt möchte ich mich bei unseren Kundinnen und Kunden für ihre Treue bedanken. Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns auch im kommenden Jahr besuchen und verweilen.

Bettina Bartl, Bibliotheksleiterin

2021

 Zitat @ Birgit Ramlow

«Ohne Veränderung keine Entwicklung»  

Obwohl sicher viele Betriebe pandemiebedingt wirtschaftliche Einbussen zu verzeichnen hatten, wurden wir auch in dieser Zeit von verschiedenen Firmen mit grosszügigem Zeitschriftensponsoring unterstützt. Gerade in dieser Zeit sind die Zeitschriften bei Kunden*innen sehr beliebt. Oft hat man abends nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht die Musse, noch ein Buch zu lesen. Um in einer Zeitschrift nach einem Kochrezept zu blättern, Reise- und Kulturberichte zu lesen, Computerneuheiten zu erfahren, Ideen für einen vielleicht anstehenden Umbau, eine neue Einrichtung oder für die Gartengestaltung zu bekommen hat man meistens Zeit. Auch neue Erkenntnisse über Gesundheit und Lifestyle sind interessant und lassen den Alltagsstress für kurze Zeit vergessen. Unser grosser Dank gilt allen Sponsoren die es uns ermöglichen, dieses Lese- und Informationsangebot anzubieten, ohne dass wir das Medienbudget für Bücher kürzen müssen. Die Namen aller Sponsoren, mit direktem Zugriff auf deren Website, finden sie auf unserer neuen Homepage www.biblio-balgach.ch.

Unsere neue Homepage präsentiert sich jetzt frisch und modern und informiert laufend über das Bibliotheksgeschehen. Mit Ihrem persönlichen «Bibliothekspasswort und Zugangsnummer» können Sie sich nun direkt mit einem Klick in Ihr Bibliothekskonto einloggen. Unter «Anlässe» findet man Veranstaltungshinweise wie z.B. für den «Buchstart» oder den «Spielnachmittag». Auf den jeweiligen Seiten können Sie direkt eine Anmeldung für den gewünschten Anlass vornehmen. Unter «Berichten» gibt es kurze Zusammenfassungen mit Fotos über bereits stattgefundene Anlässe.

Das vergangene Jahr war auch für uns kein einfaches Bibliothekjahr. Im Frühjahr konnten wir den Spielnachmittag für Kinder mit Anmeldung und grösseren Tischabständen im Saal des KGH durchführen. Beim Bücherkaffe mit Buch-Neuvorstellungen im Herbst mussten wir bereits 3G verlangen. Trotzdem liessen uns die Teilnehmer wissen, dass es «einfach wieder schön ist, nach einem Jahr des pandemiebedingten Ausfalls der beiden Bücherkaffes wieder so etwas wie «Normalität» zu spüren und sich mit anderen Lesern austauschen zu können».

Die gleichen Rückmeldungen bekamen wir von der Erzählnacht, die unter dem Motto «Unser Planet – Unser Zuhause» stand. Niklaus Geiger aus Berneck hielt zum erwähnten Motto ein Referat über das Leben der Bienen und deren Zukunft und gab viele Tipps, was jeder persönlich zum Überleben dieser für die Menschheit fast überlebenswichtigen kleinen Helfer beitragen kann. Erfreulich war, dass wir dieses Jahr wieder den bereits traditionellen Apero anbieten durften.

Wir sind unseren Kunden sehr dankbar, dass sie so verständnisvoll auf die vom BAG vorgegebenen Massnahmen reagieren. In den letzten Monaten mussten wir Covid-Zertifikate verlangen. Diese werden diskussionslos vorgewiesen. Damit trotzdem alle Bibliotheksbenutzer die Möglichkeit haben, neuen Lesestoff, andere Hörvergnügen oder die bereits gespielten Spiele auszutauschen, haben wir vor dem Eingang zur Bibliothek ein Regal für «Abholungen» und «Rückgaben» bereitgestellt. Per Telefon oder Mail bestellte Medien können dort direkt entnommen werden. So kann problemlos auch ein Medienaustausch zertifikatsfrei vorgenommen werden. Allerdings ist dies nur während den Öffnungszeiten der Bibliothek möglich.

Wir danken der Politischen Gemeinde Balgach, der Schulgemeinde Balgach, der Ortsgemeinde Balgach sowie der OMR Heerbrugg und der ev. Kirchgemeinde Balgach für ihre alljährlichen finanziellen Zuwendungen. Ohne diese Gelder wäre es nicht möglich, eine moderne und aktuelle Bibliothek zu führen.

Ein grosser Dank gilt auch meinen Kolleginnen Nicole Kast, Daniela Lavelanet und Denise Meier für ihre professionelle und tolle Arbeit.

Der grösste Dank geht aber an alle unsere Kunden die die Bibliothek nach wie vor regelmässig besuchen und sich mit uns austauschen. Danke für euere jahrelange Treue.

Bettina Bartl, Bibliotheksleiterin

2020

« Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen» (Aristoteles)

Wie vermutlich viele andere Jahresberichte, steht auch dieser Bericht fast ausschliesslich im Zeichen von Covid-19. Denn am 16. März kam auch für die Bibliotheken der Lockdown. Schnell wurde uns klar, dass jetzt, wo so viele Menschen möglichst zuhause bleiben sollten, diese nicht ohne Lesestoff bleiben dürfen. Mit Hilfe des Providers des Bibliotheks-programmes konnten die Einstellungen so geändert werden, dass unsere Kunden bequem von zuhause aus Medien bestellen konnten. Diese lieferten wir Bibliothekarinnen ihnen dann direkt nach Hause. Da nicht alle Kunden ihre dafür erforderliche Benutzernummer kannten, wurde mit Hilfe von TeamViewer eine Hotline via Handy und eMail eingerichtet. So konnten die Anfragen und Mails schnellstmöglich beantwortet werden. Der Lieferservice wurde von Kundinnen und Kunden zwischen Widnau und Marbach dankbar angenommen. Die Medien wurden in den von den Kunden bereitgestellten «Bibliotheksboxen» ausgetauscht – die Rücknahmen kamen dann in der Bibliothek an einen gesonderten Ort, wo sie desinfiziert und noch für eine Woche zur Seite gelegt wurden, bevor sie wieder zur weiteren Ausleihe bereitstanden. Die «Bibliotheksboxen» wurden grösstenteils sehr liebevoll beschriftet oder bemalt und in manch einer hat der Osterhase ein kleines Häschen, ein Ei oder einen kleinen Zettel mit einem Dank zurückgelassen. All diese Gesten freuten uns sehr, zeigten sie doch eine grosse Wertschätzung für unsere Bemühungen.

Für das Team hiess «Lockdown» nicht «Stillstand». Wir nutzten die Zeit für eine gründliche Inventur aller Medien. Ältere Medien wurden dabei teilweise jetzt schon ausgemustert. Die Bücherregale und Bücher wurden gründlich gereinigt –Sie finden also bei uns keine «angestaubten Bücher». Online wurden viele neue Medien eingekauft und für die Ausleihe nach dem Lockdown bereitgestellt. Die geforderten BAG-Schutzmassnahmen mussten umgesetzt, Schutzscheiben, Masken, sowie Desinfektionsmittel organisiert werden. Da das traditionelle Bücherkaffee im Frühling aufgrund der Schliessung nicht durchgeführt werden konnte, haben wir für die regelmässigen Teilnehmer dieses Anlasses einen «Bücherbrief» gestaltet, um ihnen eine kleine Abwechslung zu bieten. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigten, dass diese Aktion viel Freude bereitet hat.

«Stillstehen» hiess es auch für Nicole Kast und Denise Meier nicht. Nicole Kast liess sich in diesem Jahr zur Bibliothekarin ausbilden. Den Grundkurs zur Bibliothekarin BiblioSuisse meisterte sie trotz erschwerter Bedingungen mit Bravour. Wir gratulieren ihr nochmals herzlich. Denise Meier hat Ende Januar ihre Arbeit in der Bibliothek aufgenommen und verstärkt unser Team seither tatkräftig.

«Fahrt» hat der Bibliotheksbetrieb wieder am 11.05.2020 aufgenommen. Die grosse Herausforderung war dabei die Rücknahme der ca. 2500 überfälligen Medien. Diese galt es so zu organisieren, dass die Kunden den geforderten Mindestabstand von 2m einhalten konnten. Die Rücknahme wurde daher im Foyer des Kirchgemeindehauses eingerichtet. Von dort kamen die Medien direkt in eine einwöchige Quarantäne in den unbenutzten grossen Saal. Die Anzahl Besucher war und ist auf 17 gleichzeitige Besucher in der Bibliothek beschränkt. Das eingeführte Ticketsystem gilt derzeit noch immer. Die Kunden zeigen sich sehr verständnisvoll und halten sich sehr gut an die vorgegebenen Schutzmassnahmen. Dafür bedanken wir uns herzlich.

Trotz der Absagen von Anlässen wie dem Spielnachmittag, den beiden Bücherkaffees und den Besuchen im Verahus konnten nach dem 11.05.2020 einige Buchstart-Anlässe für die ganz kleinen Bibliotheksbesucher (1-4 Jahre) durchgeführt werden und auch die
Schulklassen kamen wieder zu Klassenführungen und zur regelmässigen Klassenausleihe.

Das Highlight in diesem Bibliotheksjahr war die Erzählnacht. Lange haben wir überlegt, ob wir diese unter den gegebenen Umständen
absagen sollen oder ob wir uns mit der Durchführung etwas «Normalität» gönnen wollen. Wir haben uns dann dafür entschieden, den Anlass mit erweiterten Schutzmassnahmen, wie zum Beispiel grossen Sitzplatzabständen und beschränkter Besucherzahl durchzuführen. Mit Dylan Wickrama haben wir für den Abend einen faszinierenden Erzähler gefunden. Auf sehr humorvolle Weise und in Form eines Multivision-Vortrags, stellte er seine Erlebnisse von seiner Weltreise mit seinem Motorrad «Bruce» vor. Unter anderem führte ihn seine abenteuerliche Reise auf einem selbstgebauten Floss 700 km über den Pazifik, um von Panama nach Kolumbien zu segeln. Segelerfahrung hatte er keine. Sein Motto «geht nicht – gibt’s nicht» steht für Erfinderreichtum und Flexibilität – Anforderungen, wie sie aktuell auch von uns allen während der Pandemiezeit immer wieder verlangt werden. Auf einen gemütlichen Austausch und Apéro im Anschluss wurde verzichtet, stattdessen bekamen die Besucher ein kleines «Give-Away» für eine gemütliche «Erzählstunde» zu Hause.

Meinen Kolleginnen Daniela Lavelanet, Nicole Kast und Denise Meier möchte ich ganz herzlich für ihr grosses Engagement in diesem ausserordentlichen, speziellen Jahr danken.

Ein grosses Dankeschön gilt auch unserer Trägerschaft, namentlich der evangelischen Kirchgemeinde, der Gemeinde Balgach, der Oberstufe Mittelrheintal OMR, der Primarschule Balgach und der Ortsgemeinde Balgach. Sie ermöglichen uns das Führen einer aktuellen und zeitgemässen Bibliothek.

«Danke» auch an unsere treue Kundschaft, die auch in «stürmischen Zeiten» mit an Bord blieb. Es war bei weitem nicht ein Jahr wie wir es uns gewünscht haben, aber ich bin sicher, dass wir die Segel richtig gesetzt und deshalb gute Lösungen gefunden und umgesetzt haben. Wir danken Ihnen allen und freuen uns, Sie auch im kommenden Jahr wieder bei uns begrüssen zu dürfen.


Bettina Bartl, Bibliotheksleiterin

2019

«Kinder wollen eine heile Welt, deshalb zeige ich in meinen Büchern, wie sie aussieht» (Astrid Lindgren)


Bücher lassen Kinder in heile, farbenfrohe, fremde, bildreiche, phantasievolle, spannende und lehrreiche Welten eintauchen. Uns Bibliothekarinnen ist es ein grosses Anliegen, auch unseren Kleinsten diese Welten möglichst früh nahe zu bringen. So gibt es bereits für 1-4 jährige Kinder die beliebten Buchstart-Anlässe. In diesem Jahr begeisterte Desiree Hutter Eltern und Kinder achtmal mit ihren Geschichten, Reimen und Spielen. Wir freuen uns, dass Frau Hutter die Buchstart-Angebote auch im Jahr 2020 wieder für uns durchführen wird.

Unter dem Motto «Lesen beginnt nicht erst in der Schule» besuchten uns in Absprache mit den Lehrpersonen im Januar 2019 die Kindergartenkinder mit ihren Eltern für eine Bibliothekseinführung. Auch dieses Jahr waren die Kinder sehr begeistert, in die Bibliothek zu kommen und ein erstes Mal ein Buch ausleihen zu dürfen. Auch das japanischen Bilderbuchkino (Kamishibai) war für alle Beteiligten ein Höhepunkt dieses Anlasses. Ab dem ersten Schuljahr besuchen uns alle Klassen in Abstände von 4 – 6 Wochen mit ihren Lehrpersonen. Allein bei diesen Klassenlektionen wurden in diesem Jahr 11’990 Medien (Bücher, Tonträger, Spiele, usw.) ausgeliehen, verlängert oder zurückgenommen. Ein zusätzliches Angebot der Bibliothek sind die Klassenführungen, bei denen die Schüler jährlich aufbauend die Welt der Bibliotheken kennenlernen. Das Angebot wurde in diesem Jahr von zehn Lehrpersonen genutzt. Für die erwachsenen Leser wurde im Frühjahr und Herbst das bereits traditionelle Bücherkaffee durchgeführt. Bei Kaffee und Gipfeli wurden dabei jeweils 15 – 20 Bücher von den Bibliothekarinnen, aber auch von engagierten Bibliotheksbesucherinnen in gemütlicher Runde vorgestellt. Wir hoffen auch im kommenden Jahr (25. April / 24. Oktober 2020) wieder auf eine rege Teilnahme.

Ein weiterer Höhepunkt für die Erwachsenen war die diesjährig Schweizer Erzählnacht, die unter dem Motto «Auch wir haben Rechte» stand. Das Thema wurde aus Anlass des 30-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention gewählt. Zum Einstieg stellten drei Oberstufenschülerinnen mit tollen selbst gestalteten Plakaten souverän die wichtigsten zehn Kinderrechte vor. Im Anschluss las Nina Bernhardsgrütter aus den Büchern «Schattenkind» und «Blätterflüstern» des Bündner Autors Philipp Gurt. Philpp Gurt erzählt in diesen Büchern von seiner Kinder- und Jugendzeit, die er als Verdingkind in verschiedenen Heimen verbracht hat und von Missbrauch und physischer und psychischer Gewalt geprägt war. Als persönliche Freundin des Autors und aufgrund ihrer eigenen Lebenserfahrung gelang es Frau Bernhardsgrütter, die Inhalte der Bücher auf sehr eindrückliche und emotionale Weise zu vermitteln. Beim anschliessenden Apéro kam es zu reger Diskussion über das Gehörte. Alle waren sich einig, dass die Lesung ein sehr berührender aber auch stimmiger Anlass gewesen ist. Zum Schluss dieses kurzen Berichtes möchte ich den Behörden und unseren Sponsoren danken. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es uns, eine aktuelle und zeitgemässe Bibliothek zu führen.

Besonders und herzlich möchte ich aber auch meinen Team-Kolleginnen Daniela Lavelanet, Kerstin Mayer und Nicole Kast für ihr grosses Engagement im vergangenen Jahr danken! Da Frau Mayer per Ende 2019 die Bibliothek Balgach verlässt wird es erneut Veränderungen im Bibliothekarinnen-Team geben. Wir wünschen Frau Mayer an ihrem neuen Wirkungsort alles Gute.Erwähnenswert in diesem Jahr ist auch das 10-jährige Dienstjubiläum von Frau Lavelanet. Ich selbst durfte im 2019 auf 20 Jahre Tätigkeit in der Bibliothek Balgach zurückblicken.

Mein Team und ich freuen uns auf das kommende Jahr mit unseren kleinen und grossen Bibliotheksbesuchern.


Bettina Bartl, Bibliotheksleiterin

2018

«Bibliothek – Begegnungsort – für alle Generationen«

Über Frühförderung wird immer öfter diskutiert und die Meinungen sind so verschieden, wie bei keinem anderen Thema, denn es betrifft das Wichtigste – die Zukunft unserer Kinder. Es stellen sich Fragen wie: muss mein Kind bereits im Kindergarten lesen und schreiben können? Müssen alle Kinder, wenn sie in die erste Klasse kommen das Lesen beherrschen? Ist es nicht wichtiger zuerst die Freude und das Interesse an der Sprache zu wecken? Was Freude bereitet, lernt man schneller, macht man öfter und somit kann man es besser. Es fällt einem leicht in die Bücherwelt einzutauchen. Deshalb bietet die Bibliothek Balgach bereits für Kinder von eins bis vier Jahren den „Buchstart“ an. Den Kleinkindern, in Begleitung einer erwachsenen Person (z.B. Mama. Papa, Opa, Oma), werden jeweils im Frühjahr und Herbst an je vier Anlässen Geschichten erzählt, diese spielerisch umgesetzt und zum Mitmachen animiert. Die wiederkehrenden Reime und Lieder geben dem Buchstart eine Tradition, bei der sich die Kinder wohlfühlen.

Doch das Interesse an Geschichten beginnt schon vor dem ersten Buchstartbesuch. In der heutigen schnelllebigen Zeit, mit den vielen Einflüssen von Natel, Fernsehen, Laptop etc. ist es enorm wichtig den Kindern Geschichten zu erzählen. Sei es auch nur zehn Minuten eine Gute-Nacht-Geschichte jeden Abend. Diese zehn Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen ist eine bedeutende Erfahrung für jedes Kind und enorm wichtig für dessen Entwicklung. Lesen verbindet Generationen und regt die eigene Fantasie an, lernen zuzuhören und das Gehörte zu erarbeiten. Für die Kleinsten bietet die Bibliothek mit Karton-, Bilderbüchern, Spielen, Kassetten und CDs mit Hörspielen einen erleichterten Zugang zur Bibliothek.

Ab dem ersten Kindergartenjahr bezahlt die Schule jedem Schüler ein Bibliotheksabonnement bis Ende der Schulpflicht.
Um dies den Eltern bekannt zu machen, führt die Bibliothek für die Kindergartenkinder einen Besuchstag durch, an dem erklärt wird, was es alles in der Bibliothek zu entdecken gibt und wie man sich zurechtfindet. Auch in den folgenden Schuljahren werden die Schüler stufengerecht jedes Jahr weiterbegleitet und in die Nutzung der Bibliothek, der Recherche und in die online Ausleihe eingeführt. Somit ist der Grundstein für einen erfolgreichen Start in die Weiterbildung und das Lesen gelegt.

Doch nicht nur das Lesen verbindet, auch der alljährliche Spielnachmittag trägt zum sozialen Miteinander bei. Ein Anlass, der sehr geschätzt wird. Es erstaunt immer wieder, dass die Kinder und Jugendlichen trotz der digitalen Medien sehr gerne Brettspiele spielen und der Ehrgeiz zum „live“ gewinnen viel spannender ist.

Nebst diesen vielen Konstanten gibt es auch immer wieder Veränderungen in der Bibliothek Balgach. Silvia Sieber verlässt nach 12-jähriger Tätigkeit die Bibliothek per Ende 2018.

Ich danke allen BibliotheksbenutzerInnen für die vielen schönen, unvergesslichen Momente der vergangenen Jahre und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute.


Silvia Sieber, Bibliothekleiterin

2017

Die Bibliothek als gemütlicher Begegnungsort

Vor drei Jahren hat sich die Bibliothek Balgach entschlossen der dibiost (Digitale Bibliothek Ostschweiz) anzuschliessen, obwohl die Finanzierung der Mitgliedschaft und die jährlich wiederkehrenden Mitgliedergebühren zuerst noch beantragt und bewilligt werden mussten. Mit den bereits mehr als 1400 Ausleihen im Jahr 2017 hat sich dieser innovative Schritt mehr als gelohnt. Die Prophezeiungen der Skeptiker, dass die Digitalen Medien die Printmedien verdrängen werden, wurden durch die gleichbleibenden Ausleihzahlen der Printmedien klar widerlegt. Es zeigt sich vielmehr, dass sie eine optimale Ergänzung zum bisherigen Angebot sind.

Nicht nur die Ausleihmöglichkeiten haben sich verändert, sondern auch die Aufnahme der Medien in den Bibliothekskatalog. Der Kanton St. Gallen hat in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle inne. Er ist der erste Kanton der Schweiz, der das neue RDA (Resource Description and Access), ein bibliothekarisches Regelwerk zur Katalogisierung von Veröffentlichungen, einführt. RDA wird neu im gesamten deutschsprachigen Raum eingeführt und mit der Zeit auf ganz Europa ausgeweitet. Zunächst ist die RDA für die Anwendung in den Bibliotheken entwickelt worden, jedoch auch für einen weiteren Anwenderkreis in Bereichen wie Museen und Archive geeignet.

Nebst dieser spannenden, interessanten und herausfordernden neuen Aufgabe sind auch die langjährigen Aktivitäten und Anlässe sehr beliebt. Für Kinder ab der ersten Klasse findet in den Frühlingsferien der Spielnachmittag statt und für die „Kleinsten“, die eins bis vierjährigen Bibliotheksbesucher wird achtmal im Jahr der Buchstart durchgeführt. Ein Anlass bei dem die Kinder spielerisch mit Reimen, Versen, Liedern und einer spannenden Geschichte in die Welt der Bücher entführt werden.
Im Frühling und im Herbst organisiert die Bibliothek für die lesebegeisterten Erwachsenen einen Bücherkaffee. Bei Kaffee und Gipfeli werden die Neuerscheinungen vorgestellt. Ein Anlass der sich von Mal zu Mal grösserer Beliebtheit erfreut. Die Autorenlesung mit Vica Mitrovic an der Erzählnacht im November hat den Veranstaltungskalender perfekt abgerundet.

So ergänzen sich die langjährigen Angebote mit den neuen genutzten Medien wie e-book, e-paper oder e-audio. Die Bibliothek Balgach hat sich zu einem Begegnungsort mit vielen gemütlichen Verweilungsorten entwickelt, sei es der begehrte „Sharky“ Sitzsack, die Matten oder die neuen Ledersessel für entspannende Momente.


Das Bibliotheksteam
Silvia Sieber

2016

Lesen – beliebt wie nie zuvor – mehr als 30‘000 Ausleihen

Die meisten Leute machen sich erst wieder intensiver Gedanken über das Lesen, wenn sie Eltern werden und ihre Kinder in den Kindergarten kommen. Dann stellen sie sich die Frage: Wann beginnt die Frühförderung? Was müssen wir tun, damit das Kind die bestmöglichen Chancen hat? Haben wir etwas verpasst? Um diesem „Leistungsdruck“ entgegenzuwirken bietet die Bibliothek Balgach den „Buchstart“ an. Acht Mal im Jahr trifft sich eine Schar Kinder, im Alter von eins bis vier Jahren, in Begleitung ihrer Mütter, Väter, Omas oder Opas, um Lieder, Fingerspiele und Reime spielerisch zu erlernen. Dies ist der Grundstein für ein entspanntes Kennenlernen der Bibliothek mit ihren vielen Büchern. Die erste Begegnung hinterlässt immer einen bleibenden Eindruck.

Die Kinder fühlen sich in der Welt der Bücher wohl. Doch nicht nur der Umgang mit Büchern ist entscheidend für die Entwicklung des Kindes, sondern die gemeinsame Zeit beim Vorlesen einer „Gute -Nacht- Geschichte“, gibt ein Gefühl von Geborgenheit. In der heutigen, schnelllebigen Zeit ein wichtiger Aspekt für die Kinder. Manch Elternteil kommt beim Vorlesen auf andere Gedanken und kann aus der Hektik des Alltags in die Kinderwelt eintauchen.

Die Bibliothek bietet Kindergartenbesuchstage und Klassenführungen an, welche von sämtlichen Lehrpersonen genutzt werden. Die Primarschule zahlt jedem schulpflichtigem Kind ein Schülerabonnement, das auch während den drei Oberstufenjahren an der OMR weiterhin zur Verfügung steht. Mit diesem Angebot wird ein übergangsloser Zugang zum Lesen und der Nutzung der Bibliothek gelegt.

Dank unseres erweiterten Angebotes durch die digitale Bibliothek (dibiOst), können die Benutzer rund um die Uhr Medien herunterladen. Dieses Angebot wurde mit 1322 Ausleihen rege genutzt. Ebenso können wir in der Bibliotheksausleihe einen neuen Rekord von 30’682 Ausleihen verzeichnen. Der gängige Slogan lautet: „lesen bildet“. Es ist jedoch viel mehr als nur Bildung, denn lesen verbindet auch. Sei es beim Bücherkaffee, der zwei Mal im Jahr stattfindet, oder an der Schweizer Erzählnacht.

Dieses Jahr lud die Bibliothek zur Autorenlesung mit Christine Fischer ein. In gemütlicher Runde las die Autorin aus ihrem Buch „Lebzeiten“, welches von einer Kindergärtnerin handelt, die mit der Diagnose Demenz den Alltag meistern muss. Beim anschliessenden Apéro wurde bis spät in die Nacht diskutiert. Die Bibliothek ist ein Treffpunkt und Begegnungsort, die Menschen jeden Alters verbindet. Herzlichen Dank für die langjährige, treue Unterstützung der Behörden und Sponsoren.

Das Bibliotheksteam Silvia Sieber

2015

Die Bibliothek im Wandel

In den letzten Monaten konnte man immer wieder aus den Medien entnehmen, dass Lesen für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig ist. Vor allem im Kleinkindalter ist das Vorlesen von höchster Bedeutung, sei es eine Bilderbuchgeschichte, ein Märchen oder auch eine Kurzgeschichte. Welcher Stellenwert hat das Angebot einer Bibliothek? Die heutige Gesellschaft, ob Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene, kommt tagtäglich mit elektronischen Hilfsmitteln in Berührung. Diese digitale Welt ist nicht mehr wegzudenken, und so hält diese Entwicklung auch in der Bibliothek Balgach Einzug. Seit dem 29. Mai 2015 ist die Bibliothek Balgach dem digitalen Bibliotheksnetz der Ostschweiz (dibiOst) angeschlossen. Mit diesem Angebot haben die Benutzer Zugang zu einer neuen Art elektronischer Bibliotheksmedien wie e-books, e-papers, e-audios, e-music und e-videos. Zurzeit stehen den Kindern und Jugendlichen mehr als 5000 Medien zum Download zur Verfügung. Für die Erwachsenen ist das Angebot an Sachbüchern, Ratgebern, Zeitungen, Belletristik, die sogenannte Unterhaltungslektüre, wie auch die Musik, mit 25 898 Medien enorm, und das Angebot wird laufend erweitert. Mit einem gültigen Familienabonnement können zu jeder Tages- und Nachtzeit bis zu 15 Medien heruntergeladen werden. Somit hat sich die Bibliotheks-Ausleihe zu einem „24 Stunden Service“ ausgeweitet, die auch ortsunabhängig ist. Dies ist für die Ferienzeit besonders wertvoll, da mit leichterem Gepäck und mehr Platz gereist werden kann.

Der Anschluss an die dibiOst konnte dank der grosszügigen Unterstützung der politischen Gemeinde realisiert werden. Es ist uns ein grosses Anliegen, den Benutzern eine vielfältige, zeitgemässe und attraktive Bibliothek zu bieten. Dies war auch in all den Jahren das Streben von Susanne Rohrbach, die seit 1990 in der Bibliothek Balgach arbeitete und von 1997-2011 deren Leitung innehatte.

Ihr war, wie zu Beginn erwähnt, wichtig, dass die Bibliothek ein Begegnungsort für Familien ist. Ab 1999 war Susanne Rohrbach für die Erwachsenen-Bücher verantwortlich, ein Ressort, das sie sehr liebte. Um den Benutzern die Freude an den Büchern und der Literatur näher zu bringen, gründete und organisierte sie mit viel Engagement den «Bücherkaffee». Dieser findet zweimal im Jahr statt, nämlich im Frühjahr und Herbst, wenn die meisten Neuerscheinungen auf den Büchermarkt erscheinen. Die Bücherkaffees sind die Highlights im Jahresveranstaltungskalender der Bibliothek.

Nebst dem unermüdlichen Einsatz für die Bibliothek Balgach hat sich Susanne Rohrbach auch während 10 Jahren in der Kantonalen Kommission für Schul-und Gemeindebibliotheken für die Anliegen der Bibliotheken stark gemacht. Dank ihren Bemühungen hat die Bibliothek Balgach einen angesehenen Stellenwert in der Gemeinde, was sich in der stetig steigenden Ausleihzahlen, aber auch durch die gute Zusammenarbeit mit den Schulbehörden und den regelmässigen Klassenbesuchen bestätigt.

Wir wünschen Susanne Rohrbach für die Zukunft alles Gute und viele spannende Bücherstunden.

Silvia Sieber

2014

Bibliothek und Schule – gemeinsam die Freude am Lesen vermitteln

Seit 2014 ist das neue Bibliotheksgesetz in Kraft. Ziel ist es, zum einen die Bibliotheken im Kanton St. Gallen als Lern-, Arbeits- und Begegnungsorte zu stärken und zum anderen das Netzwerk zu fördern. Die Bibliothek soll ein Begegnungsort in der Gemeinde sein. Die öffentlichen Begegnungsstätten wie Post, Detailhändler und kleine Gasthäuser verschwinden immer mehr. Doch wie schafft man einen Begegnungsort, an dem man sich gerne aufhält? – Indem man ihn einladend gestaltet, freundlich und aufgeschlossen gegenüber allen Menschen ist, sie ernst nimmt und auf ihre Bedürfnisse eingeht. Deshalb ist es wichtig, dass die Kinder schon früh die Bibliothek für sich entdecken. Für die kleinsten Kinder haben wir ein Angebot, bei dem sie mit ihren Müttern oder Vätern spielerisch Geschichten erleben. Dieses Angebot wird nicht von allen gleich genutzt, denn viele Eltern, die selbst nicht in die Bibliothek gehen, sei es aus Zeitgründen, sprachlichen Gründen, oder einfach, weil sie es selbst nicht kennen. Die Chancengleichheit für jedes Kind wird dank der engen Zusammenarbeit mit der Schule gewährleistet. Seit dem Schulbeginn im August 2011 haben alle Kinder, die in den Kindergarten eintreten ein Schülerabonnement der Bibliothek Balgach. Somit sind sie berechtigt drei Medien mit nach Hause zu nehmen.

Jeweils im Januar lädt die Bibliothek alle Kindergartenkinder mit den Kindergärtnerinnen und den Eltern in die Bibliothek ein. Mit dem Kamishibai (Koffertheater) wird den Kindern eine
Geschichte erzählt, während den Eltern das Angebot, die Benutzung und Handhabung der Bibliothek nähergebracht wird. Am Schluss darf jedes Kind seine ausgewählten Bücher, Spiele, CDs und Kassetten mit nach Hause tragen. Dieses ungezwungene Kennenlernen in der Gruppe macht allen Spass. Das Bibliothekteam schätzt diese gute Zusammenarbeit mit den Kindergärtnerinnen sehr. Im Jahr 2014 wurden 8‘766 Kinder- und Bilderbücher ausgeliehen. Eine enorme Zahl im Zeitalter der Elektronik. Auch die Spiele erfreuen sich immer noch grosser Beliebtheit (599 Ausleihen), ebenso wird das Angebot an CDs, sei es Musik oder Hörbücher und DVDs mit 1772 Ausleihen rege genutzt. Diese guten Ausleihzahlen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Statistik. Mit 8‘867 ausgeliehen Jugend- Medien im Jahr 2014 wird ein nahtloser Übergang der guten Schülerausleihen verzeichnet, dank der jahrelangen Aufbauarbeit der altersgerechten Klassenführungen von Bettina Bartl, Bibliotheksleiterin. Seit 2006 bietet Frau Bartl eine stufenweise Einführung der Bibliotheksbenutzung an. In der 1. Klasse wird den Schülern ein einfaches Kennenlernen und sich orientieren vermittelt. Ab der 2. Klasse werden das Verhalten und die Regeln näherbracht. Die Vertiefung in der Suche nach Medien und welche Unterschiede es in der Welt der Bücher zu entdecken gibt. Es wird unterschieden zwischen Belletristik Bücher „Unterhaltungsbücher“ in denen spannende Geschichten erzählt werden und Sachbücher, in denen Wissen vermittelt wird. Sei es über Natur, Geschichte, Mathematik und viele verschiedene weitere Fachgebiete. Oftmals dürfen die Schüler selbst gewählte Themen für den Unterricht erarbeiten. Bei dieser Aufgabe übernimmt die Bibliothek eine wichtige Hilfestellung, in dem die Bücher per Computer abgefragt werden oder Anregungen und Unterstützung bei der Suche nach Sachliteratur gegeben wird. Auf Wunsch einzelner Lehrkräfte werden themenspezifische Bücherkisten zusammengestellt. Diese enge Zusammenarbeit und der rege Austausch zwischen Schule und Bibliothek sind wichtige Synergien von denen die Schüler profitieren können. Ab Mai 2015 schliesst sich die Bibliothek der dibiOst (digitale Bibliothek Ostschweiz) an.

Somit ist eine Vernetzung für die Zukunft sichergestellt, von der auch Erwachsene profitieren können. Die Bibliothek ist ein wichtiger Begegnungsort mit Weitblick und Offenheit für die digitale Nutzung.

Bibliotheksleiterin Silvia Sieber

2013

Jahresbericht 2013

40 Jahre Bibliothek Balgach – eine Erfolgsgeschichte.

Das Jahr 2013 stand im Zeichen der Feier des „40- jährigen Jubiläums“. Die Feierlichkeiten wurden mit einem Apéro der Kirchgemeinde am Tag der offenen Tür im Januar eröffnet. Mit grossem Interesse folgten viele Bewohner der Gemeinde Balgach und der umliegenden Gemeinden der Einladung zur Besichtigung des erfolgreichen Um- und Erweiterungsbaus. Der gesamte Kinder- und Jugendbereich der Bibliothek wurde neu gestaltet und im neuen Anbau untergebracht. Dieser helle Bereich mit den vielen Holzelementen lädt zum Verweilen ein und verleiht der ganzen Bibliothek eine besondere, gemütliche Atmosphäre. Er eignet sich für die vielen Anlässe während des ganzen Jahres.

Der Höhepunkt des Jubiläumsjahres war zweifellos das Abendprogramm der Schweizer Erzählnacht mit den professionellen Schauspielern Diana Dengler und Marcus Schäfer des St. Galler Stadttheaters. Sie inszenierten die Erzählung „Rheinsberg“ von Kurt Tucholsky auf höchstem Niveau. In den Rollen von Claire und Wölfchen als Liebespaar begeisterten sie das Publikum und entlockten ihm viele herzhafte Lacher. Dieser Jubiläumsanlass mit fast siebzig Gästen konnte nur dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung der Gemeinde und der Schulgemeinde Balgach ermöglicht werden. Die evangelische Kirchgemeinde hat wie jedes Jahr die Getränke gesponsert. Einen herzlichen Dank den Gönnern für die jahrelange, sehr gute Zusammenarbeit und Unterstützung.

Dieser Anlass war ein Geschenk und Dankeschön an unsere langjährigen Kunden. Dank den treuen Benutzern konnte die Erfolgsgeschichte, die am 9. Juni 1973 mit 1323 Büchern (373 gekauften, 400 geschenkten und 500 ausgeliehenen) begann bis heute fortgeführt werden. Mit einem aktuellen Bestand von 11 018 Medien, davon 8 664 Printmedien und 2354 Nonbooks (Kassetten, CDs, Hörbücher, Spiele) haben wir die kühnsten Erwartungen von damals übertroffen.

Dass das Interesse am Lesen und an den Büchern nicht abgenommen hat belegen die 96 neu eröffneten Abonnemente im Jahr 2013. Somit haben wir 1234 Bibliotheksbenutzer, was ca. einem Viertel der Bevölkerung von Balgach entspricht.

Lesen ist in der heutigen, schnelllebigen Gesellschaft immer noch ein wichtiger Faktor. Es verbindet Generationen durch das Vorlesen der Geschichten und auch der Leser selbst kann sich seine eigene Gedanken- und Bilderwelt aufbauen.

Letztes Jahr war auch ein Jahr der Veränderungen, nicht nur im baulichen Sinn, sondern auch in personeller Hinsicht. Die Leiterin Katharina Neururer hat nach langjähriger Mitarbeitertätigkeit und einjähriger Leiterfunktion die Leitung an Bettina Bartl und Silvia Sieber abgegeben. Sie hat leider per 1. Juli ihre Bibliothekstätigkeit beendet. Wir danken ihr für den langjährigen, sehr engagierten Einsatz. Wir sind bemüht unseren Bibliothekskunden einen zeitgemässen und benutzerfreundlichen Service zu bieten. Aus diesem Grund werden die Neuerungen (Anlässe, Neuanschaffungen etc.) auf unserer Homepage publiziert. Die Benutzer können ihre Medien zu Hause am PC verlängern und nachsehen, welche Medien sie bereits einmal ausgeliehen haben. Ausserdem benachrichtigen wir die Bibliotheksbenutzer/innen per Mail, wann die Ausleihfrist der Medien abläuft. Diese Mitteilung wird sehr geschätzt. Die uns anvertrauten E-Mail Adressen werden vertraulich behandelt und nicht an dritte weitergeben. Wir danken herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen.

Für das Bibliotheksteam: Silvia Sieber, Bettina Bartl

2012

Bibliothek Balgach

„2012 stand die Bibliothek Balgach im Zeichen des Wandels“, lässt s ich einfach und treffend formulieren. Susanne Rohrbach hat nach vielen erfolgreichen Jahren die Leitung der Bibliothek an Katharina Neururer übergeben. Als Verstärkung kam zu Jahresbeginn Irene Wambach ins bestehende Team. Das grösste interne Projekt seit langem war der Umbau und die Erweiterung der Bibliothek, das im Berichtsjahr begonnen und abgeschlossen werden konnte.

Zwischenzeitlich mussten sogar die Räumlichkeiten im 1. Stock aufgegeben werden und fast alles in einen Teil des Kirchgemeindesaals transportiert werden, um dort die Bibliothek für drei Monate zu betreiben. Von Anfang bis zum Ende war dieses Projekt eine sehr grosse logistische Herausforderung für alle Teammitglieder. Da hiess es dann auch einmal neben Medien zu verleihen, Regale zu zerlegen, alles zu transportieren und zu tragen, entsprechend zu montieren sowie alle Medien wieder einzuräumen. Dank der tatkräftigen Hilfe der Ehemänner und Kinder des Bibliothekteams konnte dieser Prozess relativ schnell abgeschlossen werden. Trotz dieser erschwerten Bedingungen konnte das Team fast alle geplanten Veranstaltungen durchführen und sogar die Anzahl der Ausleihen auf Rekordhöhe bringen: Es gab so viele Ausleihen wie noch nie!

Neben dieser tollen Unterstützung aller Mitarbeiterinnen gab es selbstverständlich auch kräftige finanzielle Unterstützung von der Evangelischen Kirchgemeinde, der Primarschule Balgach und der Politischen Gemeinde Balgach. Die Möblierung wurde finanziell unterstützt durch Swisslos Kanton St.Gallen.

Als wirklich erfreuliche Veranstaltung sei ganz besonders die Erzählnacht im November erwähnt. Die Bibliothek durfte ihre Räumlichkeiten den beiden Lehrpersonen Magdalena Capiaghi und Paul Quan und ihren Schulkindern zur Verfügung stellen, die unter dem Motto „Feuer und Flamme“ einen gelungenen Abend für alle veranstalteten. Die professionelle Märchenerzählerin Caroline Capiaghi ergänzte den Abend mit ihren Geschichten über Feuerdrachen, wie die Indianer zum Feuer kamen und weiteren spannenden Erzählungen.

Susanne Rohrbach

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