Tipps der Woche

Kalenderwoche 52/2020

Agathe

Von Anne Catherine Bomann

Es ist eine leise, ganz ruhige Geschichte die einen trotzdem durch die Seiten fliegen lässt. Der namenlose Psychiater ist voller Vorfreude auf seine Rente, er macht sogar eine Liste zum abstreichen und doch macht es ihm auch Angst. Was wird danach sein? Es geht um Themen wie das Leben, der Tod, Distanz, Nähe und das Älter werden. Dann taucht Agathe auf und lässt sich nicht abwimmeln. Fast schon hat man das Gefühl, dass der Psychiater eigentlich der Patient ist – und nicht Agathe. Sie bringt all die Gedanken, die er hat durcheinander und muss bald merken, dass Nähe doch nicht so schlecht ist wie er denkt. Hierbei macht er einen wirklich schönen Wandel durch. Es geht darum, wie sich zwei Menschen gegenseitig helfen können, obwohl sie sich eigentlich fremd sind.
Der Schreibstil ist fantastisch, er passt perfekt zur ruhigen Atmosphäre und lässt die Welt des Psychiaters zu Bildern werden. Gerade dadurch konnte ich mich schnell in die Geschichte einfinden und mit den Charakteren warm werden. so kurz die Geschichte ist, so bleibt sie interessant bis zum Schluss. Das Ende ist eher offen und der/die Leser*in kann sich selber überlegen wie es weitergehen könnte. Normalerweise etwas, was ich nicht so toll finde, hier passt es aber gut. Eine schöne kurze Lektüre, die viel Platz für eigene Gedanken lässt.

admin

am 27. Dezember 2020

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