Kalenderwoche 25/2025
Das dritte Licht
Von Claire Keegan
Die Geschichte, welche aus der Ich-Perspektive des sieben oder acht Jahre alten Mädchens erzählt wird, spielt im perspektivlosen Irland im Jahre 1981. Das Mädchen wird von entfernten Verwandten auf einem irischen Bauernhof aufgenommen, weil seine Mutter erneut schwanger ist. Ein Maul weniger zu stopfen.
Bei den Pflegeeltern erfährt sie erstmals, was es bedeutet, Kind zu sein. Sie wird nicht als Arbeitskraft missbraucht, sie erhält Fürsorge, Aufmerksamkeit, Erziehung und Zuneigung. Da wird ein einfaches heisses Bad zum Ereignis. Leider lastet über dem Haus der Pflegeeltern ein dunkles Geheimnis.
Am Ende der Geschichte wird das Mädchen wieder zurück zu ihrer Familie gebracht.
Claire Keegan ist mit «Das dritte Licht» eine einfühlsame Erzählung gelungen. Es taucht die Frage auf, was ist Familie? Auf nicht mal 100 Seiten hat die Autorin meiner Meinung nach ein Meisterwerk geschaffen. Auf unwesentliches wird verzichtet, aber emotional ist es auf den Punkt gebracht.
Mein Fazit: kurz und gut.
Denise Meier
am 16. Juni 2025










