Tipps der Woche

Kalenderwoche 35/2021

Hard Land

Von Benedict Wells

Der Autor Benedict Wells liebt starke erste Sätze. Das kennt man bereits aus seinem Erfolgsroman „Vom Ende der Einsamkeit“. Und auch Hard Land startet gekonnt fesselnd: „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.“ Darum geht’s in Hard Land, um den schönsten und schlimmsten Sommer.

Ich könnte das Buch auch in einem Wort zusammenfassen: „Euphancholie“, eine Mischung aus Euphorie und Melancholie. „Einerseits zerreisst es dich vor Glück, gleichzeitig bist du schwermütig, weil du weisst, dass du was verlierst oder dieser Augenblick mal vorbei sein wird“. Das sagt Kirstie, die Erfinderin des Wortes, in die sich Sam, der pubertierende Ich-Erzähler, verknallt.

Den Aussenseiter und Einzelgänger Sam plagen Sorgen und Nöte, er hat Hoffnungen und Träume. Sein einziger Freund Stevie ist weggezogen, seine Mutter ist krebskrank und sein Vater ohne Arbeit. Sam hängt gerne auf dem Friedhof herum. Grübelt über alles nach, denn in Grady, der Kleinstadt in Missouri, ist nichts los. „Entdecke die 49 Geheimnisse von Grady“ heisst es auf dem Schild der Kleinstadt. Sam ist fünfzehn und kennt kein einziges. Bis er seinen Ferienjob in einem alten Kino anfängt. Er findet dort Anschluss und Freunde. Für Sam wenige Wochen, in denen er nicht nur die Geheimnisse seines Heimatortes entdeckt, sondern auch sich selbst. Und was es heisst, sich dem Leben wirklich zu stellen. Ein Sommer voller Spass und Lebensfreude, Freundschaft und Liebe.

Für Hard Land wählte der Autor die Zeit Mitte der 1980er. Damals, eine Zeit ohne Handy und Computer, als die Heranwachsenden sich noch persönlich trafen und Abenteuer real erlebten.

Die Geschichte hat mich gefesselt. Es steckt viel Gefühl darin und viel Lebensweisheit. Die Geschichte brachte mich zum lachen, schmunzeln aber auch weinen. Ich empfehle sie gerne weiter.

admin

am 31. August 2021

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