Kalenderwoche 44/2021
Lady Churchill
Von Marie Benedict
Jedem ist wohl Winston Leonard Spencer-Churchill ein Begriff, doch über seine Frau wissen wohl die Wenigsten etwas. Die Autorin Marie Benedict hat sich in dieser Romanbiografie mit Clementine Churchill, der Frau des Staatsmannes beschäftigt.
Clementine Hozier hatte keine einfache Kindheit obwohl sie, wie auch Winston Churchill, aus einer adligen Familie stammt. Winston hatte politische Ambitionen, war aber eher zurückhaltend und im «Reden schreiben» eher etwas unbeholfen und benötigte daher eine Ehefrau. Erst als er die 23 jährige Clementine kennenlernt, findet er die Frau, die ihm nicht nur Ehefrau werden will, sondern auch die gleichen Ansichten mit ihm teilt und bereit ist, seinen politischen Weg zu unterstützen. Clementine wird Mutter von fünf Kindern Diana, Rudolf, Marygold – diese starb mit 3 Jahren an einer Sepsis – und Mary. Um die Kinder kümmert sich Clementine aber herzlich wenig, sie sagt selber, dass sie keine gute Mutter war. Sie überliess die Erziehung lieber den Nannys. Das soll aber nicht heissen, dass sie die Kinder nicht liebte, denn das tat sie von ganzem Herzen. Nur waren ihr Winston und seine Erfolge in der Politik wichtiger, spürte sie doch, dass er dort viel gutes bewirken konnte. Vor allem die Frauenrechte lagen Clementine stets am Herzen. Sie hatte politisch grossen Einfluss auf ihren Mann, den sie liebevoll «Pug» (Mops) nannte.
Das Buch ist wie ein Tagebuch aus der Sicht von Clementine geschrieben. Die Daten handeln von einschneidenden Familien- oder politisch wichtigen Ereignissen. Die Zeitspanne ist vom Kennenlernen bis zum 2. Weltkrieg.
Ein interessantes Buch über eine besondere Frau.
Bettina Bartl
am 01. November 2021










