Tipps der Woche

Kalenderwoche 37/2022

Löwenzahnkind

Von Lina Bengtsdotter

Charlie Lager gilt als eine hochintelligente Kommissarin der Stockholmer Polizei. Als in der Kleinstadt Gullspång die siebzehnjährige Annabelle spurlos verschwindet, erhalten Charlie und ein weiterer Kollege den Auftrag, die dortige Polizei zu unterstützen. Niemand weiss, dass Charlie in Gullspång aufgewachsen ist und keine besonders schönen Erinnerungen an diese Zeit hat. Dies ist keine gute Voraussetzung für die Ermittlungsarbeit aber sie nimmt die Herausforderung an. Dabei befasst sie sich nicht nur mit Annabelles Vergangenheit. Sie wird auch immer wieder mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

Die Geschichte in „Löwenzahnkind“ wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Vor allem gibt uns die Autorin intensive Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Ermittlerin Charlie. Der Leser wird aber auch Zeuge bei den Ermittlungen. Nach und nach erfährt man etwas über die Ereignisse des Abends, an dem Annabelle verschwand. Aber auch noch weiter zurück, in eine längst vergangene Zeit, in der die zwei ungleichen Freundinnen Rosa und Alice eine entscheidende Rolle spielen. Beim Lesen habe ich mich gefragt, wie sich dieser Teil der Geschichte mit den anderen Ereignissen in Verbindung bringen lässt. Die Wechsel der Perspektiven sind entsprechend gekennzeichnet und so fällt es dem Leser leicht, die Übersicht über die unterschiedlichen Handlungsstränge zu behalten.

„Löwenzahnkind“ ist ein gut konstruierter Kriminalroman, in dem die Lebensgeschichte der Kommissarin Mittelpunkt der Ereignisse ist. Trotzdem sind die Ermittlungen nicht langweilig, sondern ziehen einige Wendungen und Überraschungen nach sich. Den Schluss fand ich sehr gelungen.

Die Bibliothek Balgach hält auch Band 2 (Hagenbuttenblut) und Band 3 (Mohnblumentod) zur Ausleihe bereit.

 

 

Denise Meier

am 12. September 2022

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