Marie Cury und ihre Töchter

Von Claudine Monteil

Marie Curie wird als Maria Sklodowski am 7. November 1867 im von Russland besetzten Polen geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, ärmlich aufgrund der politischen Situation. Beide Eltern haben ein hohes Bildungsniveau. Maria strebt eine höhere Ausbildung an, die ihr aber in Polen als Frau nicht möglich ist. Sie zieht nach Paris, wo sie Physik und Mathematik studiert wie ihr Vater. Dort nennt sie sich fortan Marie. Beide Fächer schliesst sie mit dem Lizenziat ab. Sie lernt den acht Jahre älteren Pierre Curie kennen, ebenfalls ein Physiker. Am 12. September 1897 bringt Marie ihr erstes Kind zur Welt: Irène. Wenige Tage darauf verstirbt die Mutter von Pierre. Fortan wird Pierres Vater, ein Arzt, bei der jungen Familie wohnen, froh durch das Kind von seiner Trauer abgelenkt zu sein. Marie ist ebenso leidenschaftliche Wissenschaftlerin wie ihr Mann. Marie wendet sich schon wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter der Doktorarbeit zu. Ihr Forscherdrang lässt sie die Strahlung zahlreicher Mineralien untersuchen. Zusammen mit ihrem Ehemann Pierre Curie sucht sie den noch unbekannten Stoff, der noch wesentlich radioaktiver ist als Uran. Das Phänomen der Strahlung nennt Marie Curie erstmals Radioaktivität. Sie entdecken gemeinsam Radium und Polonium. Marie ist mit dem zweiten Kind schwanger, als sie doktoriert. Beide Wissenschaftler sind sich einig, dass sie ihre Erkenntnisse nicht patentieren werden, obwohl dies eine grosse finanzielle Sicherheit geboten hätte. `Vorrangig ist, dass die Entdeckung en der ganzen Menschheit zugutekommen und daher gratis zugänglich sind`.

Beide Wissenschaftler sind sich sehr wohl bewusst, dass die Strahlung des Materials auch negative Folgen haben können und warnen davor. Im Jahr 1903 erhalten die beiden Forscher den Nobelpreis in Physik, Marie als erste Frau! Zu ihrem beruflichen Erfolg gesellt sich auch noch privates Glück. Nach einer Fehlgeburt während ihres Doktoriats, bringt Marie am 6. Dezember 1904 ihre zweite Tochter Ève zur Welt. Nur 16 Monate nach der Geburt verunfallt Pierre tödlich. Marie, die schon in der Kindheit zu kämpfen hatte, gibt nicht auf. Unter Aufbietung all ihrer Kräfte setzt sie sich noch mehr für ihren Beruf ein und sie fördert auch in den Kindern Selbständigkeit, Mut und Durchhaltewillen.

Es gäbe noch viel mehr zu berichten aus dem Leben von Marie Curie, aber etwas soll ja noch Anreiz bieten zum Selbst-Lesen.

Im Buch kommen auch die Lebensläufe der Töchter von Marie zur Sprache: Irène, die den Forschergeist der Mutter geerbt hat und ebenfalls einen Nobelpreis erhalten wird.

Ève muss sich ihren Weg suchen. Aus dem Traum Pianistin zu werden, wird nichts, dazu reicht die Begabung nicht. Sie erreicht jedoch Weltruhm als Journalistin und politische Beraterin. Als Kriegskorrespondentin bereiste sie verschiedenste Krisenherde überall auf der Welt.

Meine Beurteilung des Buches

Das Buch ist in vielerlei Hinsicht eine sehr spannende Biografie, da sie nicht nur aus dem Leben von Marie Curie und ihrer Familie berichtet. Darin enthalten sind auch sehr viele sozial-politische Aspekte – wie z.B. Frauenrechte – enthalten und zudem bietet die Beschreibung einen guten Einblick in die politischen Geschehnisse während fast eines Jahrhunderts.

Dieses Buch wurde von Ursina Schiesser vorgestellt.