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Kalenderwoche 25/2021

Milena und die Briefe der Liebe

Von Stephanie Schuster

Prag, 1916. Milena, die rebellische Tochter eines wohlhabenden Kieferchirurgen, ist zwanzig Jahre alt, als sie Ernst Pollak kennenlernt. Aus Angst vor ihrem Vater hält sie die Beziehung zu dem bekannten Literaturkritiker geheim. Pollak führt sie in die Kaffeehauskreise der literarischen Bohème ein. Hier trifft sie auch zum ersten Mal den geheimnisvollen Franz Kafka, über dessen Texte jeder spricht. Als Milenas Vater von dem Verhältnis seiner Tochter zu Pollak, der Jude ist, erfährt, zwingt er sie, Prag zu verlassen. Der Neuanfang in Wien wird schwer. Ihre Ehe zu Pollak zerbricht, und Milena verarmt. In ihrer Not wendet sie sich an Franz Kafka und schlägt ihm vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen. Eine Liebesgeschichte in Briefen beginnt, aber dann will Milena wissen, ob ihre leidenschaftliche Liebe auch in der Wirklichkeit existiert und nicht nur auf Papier.

Der Roman gibt einen Einblick in einen bestimmten Zeitabschnitt im Wirken von Milena Jesenská und erzählt von ihrer Liebe zu Franz Kafka. Anschaulich und bildhaft beschreibt die Autorin die Lebensumstände der Protagonistin sowie die gesellschaftlichen Gegebenheiten in diesem Zeitrahmen. Eine unterhaltsame Lektüre über einen ganz besonderen Moment im Leben der vielschichtigen Milena.

admin

am 25. Juni 2021

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