The Father (DVD)

Von Florian Zeller

Anthony – brillant gespielt von Anthony Hopkins – ist ein 80 Jahre alter Mann, der an fortschreitender Demenz leidet. Doch er will keine Hilfe annehmen und weigert sich, das Schicksal anzuerkennen.

Das Leben in seiner grossen Wohnung überfordert ihn zunehmend. Seine Tochter, die mit Anthony lebt, verliert mehr und mehr die Geduld und ist überfordert. Anthony verlegt Dinge und die fremde Frau in der Wohnung, die behauptet seine Tochter zu sein, kann er nicht zuordnen. Nun soll die Pflegerin Laura aushelfen und Anthony unterstützen. Gelingt es Laura, zu dem alten Mann durchzudringen?

Dem Regisseur Zeller ist es gelungen, das Geschehen fast ausnahmslos aus dem subjektiven Blickwinkel von Anthony zu schildern. Die meisten Filme über Demenz erzählen sonst aus der Perspektive der Familienangehörigen und Verwandten.

Beim Film „Father“ darf man keinen Lehrfilm über Demenz erwarten. Es ist ein Film, der fantastisch umgesetzt wurde und auch die vielen Problematiken für die Patienten wie zum Bespiel die emotionale Instabilität und die zunehmenden Probleme der Angehörigen aufzeigt. Der Film ist durch die bewussten Verschiebungen, Täuschungen und Kontraste manchmal verwirrend doch gerade deshalb entfaltet er seine volle Wirkung. Man beginnt ebenso wie der Demenzkranke an der Realität und der eigenen Wahrnehmung zu zweifeln.

«The Father» nimmt uns unverblümt in die schonungslose Welt des Alzheimerpatienten und seiner Angehörigen mit. Man kann sich auch zwischendurch ein Lachen nicht verkneifen. Aber Anthony kann auch von einem Moment zum andern einfach nur verletzend sein.

Auch wenn ich manchmal verwirrt und mir nicht sicher war, was real ist und was nicht, kann ich diesen sehr eindrücklichen Film zum Thema „Demenz“ wärmstens empfehlen.

Offiziell freigegeben ist der Film ab 6 Jahren. Ich empfehle ihn ab 12 Jahren.